Ruhe in Frieden, lieber Klaus Klaus Wagenbach Verlag, Berlin
Auch hier geht ein Kapitel zu Ende. Für meine deutschsprachigen Leser: Klaus Wagenbach hatte einen starken, indirekten Einfluss auf mich. Nicht nur sein Verlagsprogramm, sondern vor allem, weil er meine Verleger (u.a. Detlef Bluhm) und BuchhändlerInnen (Buchhandlung Knesebeck) via West-Berliner Buchhandelsverband “heranzog”, beeinflusste. Ich spreche dabei von den Jahren 1987 bis 1990. Ruhe in Frieden, lieber Klaus.
Die Verleger Detlef Bluhm und Rolf-Peter Baacke haben mein Buch “Mario Ambrosius – Momentausnahmen moderner japanischer Literatur” 現代日本文学 in ihrem Berliner Silver & Goldstein Verlag herausgebracht. Dieses Buch beeinflusst bis zum heutigen Tage die japanische Literaturszene und die damit verbundenen Übersetzungen ins Deutsche, Englische und Französische. Auch wer als japanische Kandidatin oder japanischer Kandidat für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen wird.
Ich darf hier die FAZ von heute zitieren, gerade weil viele Menschen nicht wissen, in was für einer Zeit wir in den 70ern lebten.
“Was er zu überwinden trachtete, hat Wagenbach einmal so beschrieben: „Wo immer Paare übernachten wollten: nur bei Vorlage des Trauscheins. Es wurde die Zeit der Autoliegesitze – aber auch da kontrollierte die Polizei nachts parkende Autos in Wald und Flur. Homosexualität: verboten. Informationen über ,Geburtenregelung’: verboten. Kondome: nur in der Apotheke. Freie Orts- und Berufswahl der Frau ohne Zustimmung des Mannes verboten (bis 1977).“”